Die Situationsanalyse schließt an den Grounded Theory-Ansatz an, erweitert ihn und eröffnet neue Perspektiven für die qualitative Forschung in den Sozial- und Geisteswissenschaften, die Professionsforschung sowie verwandte Arbeitsfelder. Präzise Mapping-Methoden generieren differenzierte und komplexe empirische Studien. Verwendet werden Interviews, ethnographisches, historisches, visuelles und anderes diskursives Datenmaterial, einschließlich Multi-Site-Forschung. Die Situationsanalyse verknüpft Diskurs und Handeln, Handlung und Struktur, Bild, Schrift und die historische Dimension der Phänomene zu "dichten Analysen". Situations-Maps verdeutlichen wichtige menschliche, nichtmenschliche, diskursive und andere Elemente und erlauben so, die Beziehungen zwischen ihnen zu analysieren.
Maps von Sozialen Welten oder Arenen veranschaulichen kollektive Akteure und die Arenen ihres Engagements und Diskurses. Positions-Maps zeigen auf, welche Schlüsselpositionen eingenommen und auch welche nicht eingenommen werden. Die Situation selbst wird zum analytischen Schwerpunkt. Die Situationsanalyse bietet damit hilfreiche neue Ansätze für sozialwissenschaftliche Forschungsdesigns und Datenerfassungen. Sie wird unter anderem in Australien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada, Österreich, Portugal, Schweden und den USA eingesetzt.