Mit dieser Sammlung von Aufsätzen aus dem Grenzgebiet von Philosophie und Pädagogik widmet sich der Tübinger Emeritius O. F. Bollow, der die beiden Fächer jahrzehntelang gleichzeitig vertreten hat, noch einmal dem großen Thema seines Lebens: dem Praktisch-werden der philosophischen Theorie und den philosophischen Durchdringen der pädagogischen Praxis. Beides hängt aufs engste miteinander zusammen: Erziehung ist für Bollnow nur möglich in einem Raum philosophischer Besonnenheit, die sich als philosophische Anthropologie primär an ethischen Phänomenen orientiert.
Keine Maxime hat Otto Friedrich Bollnow seinen Schülern eindringlicher and Herz gelegt als diese: dass die Klarheit eines Textes zu tun hat mit der Bescheidenheit des Autors, der nicht sich selbst, sondern die Sache darzustellen hat. Offen zu sein für die Sache bedeutet auch Offenheit dem Leser gegenüber, und diese Redlichkeit des Denkens haben die Leser Bollnows ihm seit Jahrzenten gedankt.
Frithjof Rodi