Bis heute wird die Phantasie des Publikums angeregt von den materiellen Überresten einer kleinen Minderheit innerhalb der Gesellschaft, die der Frühen Neuzeit ihren Stempel aufdrückte wie keine andere Gruppe: Der Adel. Landsitze, Burgen und Schlösser, Gemälde und Berichte vermitteln uns immer noch einen lebendigen Eindruck von den großen Höfen mit ihren prunkvollen Staatsakten, opulenten Festen und bisweilen verruchten Vergnügungen.
Wie stimmig ist dieses Bild? Es porträtiert wiederum nur einen Bruchteil dieser Minderheit, meint Michael Sikora, und zeigt auch nur Ausschnitte der Lebenswirklichkeit, die weit weniger verlockend aussah, als wir es uns vorstellen. Der Autor führt systematisch und verständlich in alle Aspekte des Adels ein. Er zeigt Grundlagen und Funktionen des Adels, Lebensraum, Lebensweise und Kultur der Nobilität und schildert die Machtverhältnisse. Wer die Funktionsweise der frühneuzeitlichen Gesellschaft verstehen will, kann sich dem Phänomen 'Adel' nicht entziehen.