Die Menschheit hat sich in eine globale Krise apokalyptischen Ausmaßes manövriert. Oberflächlich betrachtet sind deren Ursachen ökologischer, technischer, wirtschaftlicher, politischer und sozialer Natur; in Wirklichkeit jedoch entspringen sie der schleichenden Verkümmerung unserer moralischen, geistigen wie auch spirituellen Vitalität.
Für Vimala Thakar (1923--2009), die indische Philosophin, Mystikerin und sozialrevolutionäre Aktivistin, ist daher ein ganzheitlicher Ansatz in unserem Leben und Handeln viel dringender als jemals zuvor in der Geschichte. Das trennende Entweder-oder von spirituellem Eremitentum und sozialem Aktivismus sollte einem holistischen Verständnis der existenziellen Fragen und Antworten weichen, wenn wir auf unserem Planeten friedvoller, kreativer und nachhaltiger zusammenleben wollen.
Die Lehren der beiden großen indischen Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi und Vinoba Bhave sowie des spirituellen Philosophen Jiddu Krishnamurti weiterentwickelnd, weist die Autorin in diesem aufrüttelnden Buch konkrete Wege zur einzig erfolgversprechenden, weil tatsächlich vollständigen Revolution des Menschen: der ganzheitlichen.
Die neuen Kapitel, die Vimala Thakar uns aufzuschlagen einlädt, lauten: In Einheit wachsen, die innere Freiheit zu uns einladen, für Liebe und Vertrauen offen werden, die Kraft der Wahrheit freisetzen, alternative Lebensweisen begründen, den Mythos der nationalen Souveränität entlarven, die Erde achten, die Jugend fördern, soziale Verantwortung übernehmen und somit in Einheit leben.
»Die schweren Überbauten stürzen ein; Staaten und Städte, die monströsen Wirtschaftsstrukturen, die riesigen zentralisierten Industriekomplexe verkommen, lösen sich auf und fallen auseinander. Aber wir brauchen nicht sonderlich sentimental zu werden, wenn das Falsche sich selbst zerstört.«
»Spiritualität ist das Samenkorn. Soziales Engagement ist der Baum, der daraus wächst.«
»Als weltweite Menschheitsfamilie müssen wir unsere Ressourcen bündeln und Seite an Seite arbeiten, um Hunger, Ungerechtigkeit und Ausbeutung zu beenden und um Hand in Hand einer liebevollen, gewaltfreien globalen menschlichen Gesellschaft entgegenzuschreiten.«