Shantiland erzählt von der inneren Zerrissenheit eines jungen, spirituellen Meisters, der inmitten einer pervertierten, hyper-kapitalistischen Gesellschaft damit hadert, den Ansprüchen seines Vaters gerecht zu werden und das von diesem gegrün-dete Unternehmen Shanti Enterprise erfolgreich weiterzufüh-ren. Unglücklich in der ihm auferlegten Rolle des verlogenen Kommerzgurus drängen ihn unbewusste Neigungen und wiederkehrende Visionen mehr und mehr dazu, alldem zu ent-fliehen. In seinem nachlässigen Verhalten und der Sehnsucht nach einem paradiesischen Urzustand beginnen sich Realität und Wahnvorstellung allmählich zu vermischen. Die vermeint-liche Suche nach Wahrhaftigkeit entpuppt sich zunehmend als übler Bad Trip.
Sandro Ramseier hat mit Shantiland nicht bloß eine Persiflage auf die unersättliche, spätkapitalistische Konsumgesellschaft und deren Durst nach Transzendenz geschaffen, sondern zugleich eine psychedelische Achterbahnfahrt ins Unbewuss-te - eine freudianische Begegnung mit menschlichen Trieben und Ängsten. Eine neonfarbige Reizüberflutung voller De-tails und Anspielungen. Das Aufeinanderprallen von plattem Stammtisch-Humor und den unbequemen Fragen des Daseins. Ordentlich chaotisch.