Nur wenigen ist bewusst, wie groß das Ausmaß der Stasi-Aktivitäten in der alten Bundesrepublik war. Der Historiker Hubertus Knabe hat in den ehemaligen Stasi-Archiven geforscht und zeigt im Detail, wie der DDR-Geheimdienst den Westen infiltrierte. Mehr als 20.000 Westdeutsche lieferten regelmäßig Informationen aus Parteien, Unternehmen, Kirchen, Medien, Geheimdiensten und der Bundeswehr. Vom Amtsverzicht Heinrich Lübkes bis zum Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt, von der Studentenbewegung bis zu den Anti-Raketen-Protesten der 1980er-Jahre - die Stasi war immer dabei. Knabes Buch macht auf beklemmende Weise deutlich, wie sehr der DDR-Geheimdienst ein gesamtdeutsches Problem ist