Olympe Aguado (1827-1894), Sohn und Erbe eines spanischen Marquis, der zu einem der reichsten Bankiers Frankreichs aufstieg, galt am kaiserlichen Hof als ambitionierter Amateurphotograph. Großbürgerlich bis imperial sind die Motive seiner Bilder: Portraits von Napoleon III. und seiner Gattin Eugénie, von befreundeten Aristokraten und deren Jagdhunden, luxuriöse Interieurs, Parklandschaften und Tableaux vivants, kleine häusliche Szenarien, mit feiner Ironie nachgespielt von Familienmitgliedern und Freunden.
Die Photographie war für Aguado jedoch weit mehr als ein Hobby. Schüler des französischen Photopioniers Gustave Le Gray, experimentierte er mit den unterschiedlichsten Verfahren, unterhielt zeitweise ein eigenes Photoatelier und war 1854 Gründungsmitglied der überaus einflussreichen Société française de photographie.