Ferdinand von Schill ist ein gesamtdeutsches Thema. Spuren des preußischen Husarenmajors (1776-1809) und seiner Truppen finden sich bis heute an den Stationen ihres Zuges von 1809 in Stralsund, Dömitz und Dodendorf sowie an den Hinrichtungsstätten der Soldaten in Wesel und Braunschweig. Der verzweifelte Versuch des populären Reiterführers, mit seinem Regiment einen Krieg gegen Napoleon auf eigene Faust zu führen und einen Volksaufstand zu entfachen, scheiterte zwar, blieb aber lange Zeit im Gedächtnis der Nation als erster preußischer Versuch, die französische Herrschaft abzuschütteln und den Imperator zu stürzen.
Für die Romantik, die das deutsche Nationaldenken des 19. und 20. Jahrhunderts entscheidend prägte, war Ferdinand von Schill ein Held mit dem Mut zum Unbedingten, der selbst das Gebot des Gehorsams gegenüber seinem König brach, um der nationalen Idee dienen zu können. Als tragischer, gescheiterter Held wurde er zum Sujet zahlreicher romantischer Dichtungen.
Das opulent ausgestattete Buch - Begleitband zu einer gleichnamigen Ausstellung - erzählt die Geschichte Ferdinand von Schills im Zusammenhang der europäischen Freiheitsbewegungen zwischen 1808 und 1814/15 und verfolgt seinen langen Ritt durch die deutsche Geschichte bis in die Gegenwart hinein.