Fünfundzwanzig Perlen auf der Kette eines Lebens, fünfundzwanzig kleine Berichte am Faden der Zeit, von der Erinnerung zu neuem Leben erweckte Fragmente, die Licht auf die ferne und nahe Vergangenheit werfen und wie ein Echo durch das ganze Werk von Yvette Z'Graggen hallen. Letztes Buch, sagt sie, doch es hat nichts Testamentarisches noch Nostalgisches an sich, denn es verweist auf die anderen und auf die Zukunft.
Jeder "Splitter" ist eine kleine Geschichte, die es dem Leser erlaubt, der Erzählerin von der Kindheit bis ins hohe Alter zu folgen, bei der Entdeckung der Welt und mit dem für Yvette Z'Graggen charakteristischen Einfühlungsvermögen als rotem Faden. Dieser Streifzug durch ein Leben ist gleichzeitig wie eine Synthese der großen Themen ihres Werks: Trennung, Unverständnis, Einsamkeit, doch zugleich Teilnahme, Einssein, Austausch, Gemeinsamkeit. Ein paar glückliche, viele schmerzliche Erinnerungen. Insbesondere die letzten Zeugnisse von den Mühen des Alters berühren zutiefst.
Man muß diese Geschichten in einem Zuge lesen: Sie zeichnen weniger den Lebensweg als vielmehr das Porträt einer edelmütigen, herzlichen, hellsichtigen Frau nach, die ohne Bitterkeit und Selbstgefälligkeit unablässig in Schattenzonen zu leuchten versucht. Diese Rückschau auf ein langes Leben öffnet sich dankbar den anderen, deren Hilfe unentbehrlich geworden ist. Die Hand des schüchternen kleinen Mädchens hält sich nun am Arm des Enkels, dessen Leben seinerseits die Geschichte schreiben wird.
"Es sind keine Sensationen, die Yvette Z'Graggen festzuhalten hat, keine schweren Katastrophen, höchstens eine Verdüsterung hin und wieder und dann Beschwingtheiten auf einmal. Weil diese persönlich erlebten Verletzungen und Beglückungen vor dem Hintergrund von Z'Graggens literarischem Werk (das man Jahrzehnte hindurch mit Bewunderung und Anteilnahme gelesen hat) ins Gedächtnis zurückgerufen und jetzt mit der entsprechenden Sensibilität und Ausdruckskraft festgehalten werden, gibt man sich der Lektüre mit voller Aufmerksamkeit hin." Der Bund