Der Vater ist tot. In seinem Nachlaß eine Kladde mit Aufzeichnungen, in seinem Zimmer ein Bild: Deutsche Landschaft um 1933, gemalt von Alfred Loges. Die rote Kladde wird zum roten Faden, das Bild zum Anlaß einer Entdeckungsreise. Woher kommt es, wovon erzählt es? Was steckt hinter den Legenden aus deutschen Zeiten?
Das Heimweh lenkt diese gespannte Suche, die hinter die Grenzen im Land, hinter die Grenze des Todes führt. Auf ihrer Harzreise verwebt Dorothea Dieckmann das Porträt des Vaters mit den Funden, die sie auf den "Schleichwegen der Erinnerung" macht, bis sie endlich mit Juri, dem Begleiter und Geliebten, auf und davon geht.
"Ich schaue auf das Bild, das ich zusammen mit der roten Kladde aus dem Süden mitgebracht habe. In seiner Mitte, einem dunklen runden Fleck von der Größe eines Kopfes, begegne ich meinem Gesicht. Ich biege den Arm der Lampe herunter, bis das Glas seine Reflexe verliert und die Erscheinung im Baum verschwindet."
Die rote Kladde des verstorbenen Vaters, ein Bild in seinem Zimmer: Deutsche Landschaft um 1933, gemalt von Alfred Loges. "Wohin wird das Bild kommen", sorgte sich der Vater, "wenn ich sterbe und die Erinnerungen vergehen?"
Dorothea Dieckmann greift diese Sorge auf, und im Erzählen einer Harzreise verwebt sie das Porträt des Vaters mit ihrer Sicht auf das genannte Bild. Neugierig spürt sie Geschichten auf aus alten deutschen Zeiten, Geschichten von Heimweh und Tod, und begibt sich auf ihre "Schleichwege der Erinnerung", die sie von einer Entdeckung zur anderen führen, bis sie sich endlich mit Juri, dem Begleiter und Geliebten, davonmacht.