Hermann Peyer ist Praxisarzt in Port Elizabeth, Eisenbahnarzt in Namibia, Rot-Kreuz-Arzt in Montenegro und zu Beginn des Ersten Weltkrieges Chef des Militärsanitätsdienstes in Montenegro. Dazwischen betätigt er sich als Kurarzt in Mu?rren, das von illustren Gästen aus der englischen Gesellschaft besucht wird und einen Spiegel der Belle Époque gibt, in der sich das reiche Grossbu?rgertum auslebt. Peyer erlebt den Burenkrieg in Su?dafrika, den Deutsch-Namibischen Krieg in Deutsch-Su?dwestafrika und die Belagerung von Skutari durch Montenegro im Ersten Balkankrieg - manchmal ferner, manchmal näher und einmal unmittelbar am Ort des Geschehens. Er trifft Einheimische, Engländer und Deutsche, hohe Kolonialbeamte, Offiziere, Ärzte und den König mit seiner Entourage in Montenegro. Er begegnet schwarzen Kriegsgefangenen beim Eisenbahnbau und in Konzentrationslagern, montenegrinischen Soldaten in heldenhaftem Kampf und der englischen Elite in Mu?rren. Er ist beteiligt an den ersten Diamantenfunden in Namibia und betätigt sich als Farmer.
In u?ber dreihundert Briefen und Karten berichtet Peyer von seiner Arbeit, seinen Eindru?cken, seinen Begegnungen und Erlebnissen nach Hause. Diese faszinierenden Quellen zur Kolonial-, Militär-, Medizin- und Tourismusgeschichte, ergänzt durch Tagebu?cher und Akten, geben Einblick in das Leben eines aussergewöhnlichen Arztes in bewegter Zeit.