Sollte es einmal einen Preis für den widerlichsten Protagonisten eines Romans geben, würde Diederich Heßling ohne Zweifel weit vorne landen. Heinrich Mann erzählt in seinem satirischen Roman die Geschichte Heßlings - eine typische Karriere im Kaiserreich vor dem Ersten Weltkrieg: Als Kind vom Vater gedemütigt, findet Heßling seinen Platz im bierseligen Kollektiv einer Burschenschaft und wird schließlich zum skrupellosen Fabrik-Erben, der nach oben buckelt und nach unten tritt. - Heßling ist das Paradebeispiel eines feigen Opportunisten, eine »Vorgestalt des Nazi«, wie Mann später sagte.
Arne Jysch illustriert nicht nur die zentralen Szenen und Figuren des Romans. Er fängt die gesellschaftlichen Eigenheiten, die Stimmungen und Spannungen des Wilhelminischen Deutschlands präzise ein und schafft eindringliche Bilder von filmischer Kraft.
Nachwort und ausführlicher Kommentar runden die bibliophile Ausgabe ab und schlüsseln die geistesgeschichtlichen und politischen Hintergründe auf.
»Es ist durchaus lohnenswert, diesen Klassiker neu zu lesen. Ein einordnendes Nachwort liefert die Literaturwissenschaftlerin Andrea Bartl und die Illustrationen stammen von dem Comic-Zeichner und Storyboard-Artisten Arne Jysch, der sich an der Wolfgang Staudte-Verfilmung orientiert und in seinen Illustrationen das Szenische und Filmische, das der Roman hat, kongenial aufnimmt.«
NDR Kultur, 26.03.2021
»Aktueller könnte dieser Text gar nicht sein. [?] Diese neue Edition ist ein Ereignis. Arne Jysch fasst die prägnantesten Szenen dieser Entwicklung ausdrucksvoll ins Bild.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.03.2021
»Eine grandiose Ausgabe«
HÖRZU, 01.04.2021
»Eine sehr besondere und lesenswerte Ausgabe, nicht nur dank der Illustrationen von Arne Jysch, sondern auch dank des Stellenkommentars des Herausgebers Werner Bellmann.«
NDR Kultur, »Das Gemischte Doppel«, 23.04.2021
»Die Neuausgabe zeigt einmal mehr: Auch wenn das Meisterwerk im deutschen Kaiserreich spielt, ist es heute aktueller denn je.«
NZZ am Sonntag, 25.04.2021
»Die Pandemie beförderte die Staatsgläubigkeit. Heinrich Mann hat das Phänomen vor 100 Jahren schon beschrieben. [?] Es scheint fast so, als hätten die deutschen Abiturientinnen und Abiturienten viel zu bedenken, wenn sie bald in Klausuren aufgefordert werden, über die Aktualität von Heinrich Manns Roman nachzudenken.«
Neue Zürcher Zeitung, 12.05.2021