Unter den Dichtungen, die der grosse Graphiker und Maler Félix Vallotton hinterlassen hat, ragt der Roman «Das mörderische Leben» - «La Vie meurtrière» - als ein tiefgründiges Lebensbild hervor; Schuld, Leiden und Liebe eines jungen Mannes zwischen zwei Frauen kommen darin unter schicksalsvollen Fügungen ans Licht. Glück heisst das Ziel, das alle suchen, und auf dieser Suche werden sie das Unglück nicht los - mörderisches Leben. «Das Modell stand auf einem ziemlich hohen Tisch. Um von da herunterzukommen, war eine Hilfe nötig. Ich bemerkte, dass sich das Mädchen danach umsah. Ich war in der Nähe. Einer doch wohl verständlichen Regung folgend, streckte ich ihr die Hand hin. Ihre schönen, sanften Augen dankten mir mit einem bezaubernden Zwinkern, aber aus Unachtsamkeit verfehlte sie die Hand. Ich versuchte, ihr beizuspringen, und verfehlte sie nun meinerseits - kurz, sie stürzte so scheusslich, dass ihr armer nackter Körper voll auf den rotglühenden Ofen aufschlug. Sie stiess einen fürchterlichen Schrei aus.»