Romy und Silas wollen zusammen sterben. Vor langer Zeit hatten sie sich dieses Versprechen gegeben. Als bei Romy Alzheimer diagnostiziert wird, scheint der Zeitpunkt gekommen zu sein. Lange hatten sie es geplant, bis ins kleinste Detail, hatten den Tag gewählt, das Mittel, hatten entschieden wie sie die letzten Stunden verbringen wollen, wer sie finden soll ... Gemeinsam sitzen sie vor ihrem Haus in den Dünen, halten sich an den Händen, bereit zu gehen.
Wenige Stunden später erwacht Silas. Neben ihm im Schaukelstuhl liegt der leblose Körper seiner großen Liebe. Wieso ist er nicht gestorben?
In den folgenden Stunden durchlebt Silas Verwirrung, Schmerz und Verzweiflung. Der gemeinsame Entschluss wird in Frage gestellt, angezweifelt. Fragen nach Schuld und Moral tauchen auf. War es Verrat oder ein Liebesbeweis?
"Lu Bonauers bildstarke Sprache verfremdet die Realität mit teils surrealen Elementen zur Wahrheit. Hier ruft sich der magische Realismus eines García Márquez in Erinnerung. Die eng getaktete, lakonische Sprache bildet einen unverwechselbaren Sound. Bonauer beherrscht die Kunst des Auslassens, des Andeutens, des schwebend Ambivalenten, des Beiläufigen und scheinbar Unbedeutenden."
Thomas Brunnschweiler, WOZ - Die Wochenzeitung