Die sechs Stories dieses Bandes, angesiedelt auf drei verschiedenen Kontinenten, handeln von Erinnerung und Liebe. In jedem Augenblick, sagt Anthony Doerr, verschwinden überall auf der Welt unzählige Erinnerungen, dabei sind sie es, die unserem Leben Sinn und Zusammenhang verleihen. Gleichzeitig erforschen Kinder neues, unbekanntes Terrain, formen frische Erinnerungen, erfinden die Welt neu. In "Die Memel" zieht ein verwaistes Mädchen zu ihrem Großvater nach Litauen und entdeckt eine Welt, in der Mythen real werden. In "Dorf 113" geht es um den Bau des Drei-Schluchten-Damms und um die Samenhüterin, die auch die Geschichte des Dorfes bewahrt, das bald überflutet werden wird. In "Nachwelt", einer erschütternden, unvergesslichen Geschichte, wird eine Frau, als einzige Überlebende aus einem jüdischen Waisenhaus in Hamburg dem Holocaust entronnen, von Visionen ihrer Kindheitsfreundinnen heimgesucht, findet aber Trost in der zärtlichen Fürsorge ihres Enkelsohns. "Die Tiefe", angesiedelt im Detroit der dreißiger Jahre, erzählt die melancholische Liebesgeschichte von Tom und Ruby, die Tom wegen seiner Herzschwäche in Lebensgefahr bringt. Doerr erzählt von fast mystischen Momenten, in denen die Zeit aufgehoben scheint und die Toten anwesend sind. Die Welt wird transparent, wenn dieser große Erzähler sie und ihre Bewohner beschreibt.
"'Die Tiefe' enthält, übertragen wiederum von Werner Löcher-Lawrence, der sich in den unverwechselbaren Tonfall seines Autors meisterlich eingehaust hat, sechs Stories , die ein Weltpanorama entfalten."
Otto A. Böhmer, Wiener Zeitung, 03. Februar 2018
"Die ganze Welt in ein paar Sätzen (...) Große Erzählkunst."
Gregor Sander, Radio eins rbb, 14. Januar 2018
"Doerr ist ein Meister der Metapher. Ihnen vor allem verdanken seine Erzählungen ihren fast magischen Charakter."
Sibylle Peine,dpa StarLine, 12. Dezember 2017
"In jeder einzelnen der sechs Storys (...) steckt so viel Welthaltigkeit, wie man sie in manchen Romanen lange suchen kann (...) Es ist faszinierend, wie Doerr für jedes Schicksal eine eigene Stimme und Stimmung findet, die auch lange nach der Lektüre im Gedächtnis des Lesers verankert bleibt."
Büchermagazin, Dezember/Januar 2017/2018
"Da schreibt ein ganz Großer."
Marie-Louise Zimmermann, Berner Zeitung, 31. August 2017
"Wundersame, tiefgründige, beeindruckende Stories."
Ariane Wick, HR 2, 21. Juli 2017
"(Doerr) verbindet gründliche Recherche und profundes Sachverständnis mit einem gefälligen und pittoresken Schreibstil (...) Seine Texte sind nicht nur Skizzen, sondern detailliert gearbeitete Gemälde."
Sophie Weigand, Buchkultur, August/September