»Ferien in einem kleinen italienischen Ort südlich von Neapel, unweit des etruskischen Tarquinia. Von Sommerfrische keine Spur, statt Rekreation ein Rückfall ins Kreatürliche. Was die Sonne diesem Urlaub an Sinn nimmt, gewährt sie an Sinnlichkeit; auch der Campari bitter, der so reichlich wider Hitze und dumme Gedanken getrunken wird, kann nicht verhindern, daß die Vision des süßen Lebens sich einstellt.
'Du hättest Lust, mich zu betrügen, was?' fragt der Mann seine Frau. 'Ganz wie du', sagt Sara. Für Sara ist es Gelegenheit zur Flucht aus dem Alltag der Ehe - zur Ausflucht, wie sie tags darauf erkennt. Der Freund der Eheleute spricht es aus: 'Es gibt keine Ferien für die Liebe ..., sowas gibt's nicht. Die Liebe muß man ganz leben samt ihrer Langeweile.'«
Dieter Hildebrandt, Frankfurter Allgemeine Zeitung