Wer war der Mensch, der Staatsmann und Feldherr Napoleon, der als Erbe der Revolution das alte Europa umstürzte und sein Empire auf alten und neuen Fundamenten zu gründen versuchte? Diesen Fragen geht eine fiktive Biographie nach, die aufgrund von zeitgenössischen Memoiren zur napoleonischen Epoche ein farbiges Jugendschicksal an der Seite Napoleons entwirft. Der Held der Geschichte ist ein vierzehnjähriger Junge vom Niederrhein. Er gelangt durch Vermittlung seines Dienstherrn in Paris in den Pagendienst Napoleons. Auf der Reise des Kaisers an den Niederrhein 1811 entfernt er sich jedoch ohne Erlaubnis vom kaiserlichen Reisezug, um seine Heimatstadt und seine Jugendliebe wieder zu sehen. Ein Schritt mit weit reichenden Folgen für ihn! Er hat den Pagendienst zu verlassen, nimmt Dienste im französischen Militär und erlebt das Kriegsgrauen im Russlandfeldzug 1812. Durch glückliche Umstände gelingt ihm in fast aussichtsloser Situation der Anschluss an die Eskorte des Kaisers und die Rückkehr nach Paris. Die Begeisterung des Jungen für den Kaiser ist inzwischen ernüchtert, wenngleich er sich auch in Zukunft dem Bann der großen Persönlichkeit nicht entziehen kann. In der Konstellation der Hauptfiguren - um den Helden finden sich sein Freund Antoine, ein alter Jakobiner, der Napoleon seinen Staatsstreich nicht vergeben kann, und Rachel Rubin, die Tochter eines jüdischen Händlers - werden Leistungen und Grenzen der napoleonischen Reformpolitik und ihr Verhältnis zur Revolutionszeit aufgegriffen.