Im Zentrum der Studie stehen Jüdinnen und Juden in der Stadt La Chaux-de-Fonds, die sich im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum der schweizerischen Uhrenproduktion entwickelte. Der Aufschwung der Stadt ist aufs Engste mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung, die im Laufe des Jahrhunderts in die Neuenburger Hügel migrierten, verbunden.
Die Autorin verbindet wirtschafts-, kultur- und sozialgeschichtliche Perspektiven mit Fragestellungen der Migrations- und Bürgertumsgeschichte. Damit gelingt es ihr, den wirtschaftlichen Erfolg und den sozialen Aufstieg der Jüdinnen und Juden nachzuzeichnen. Zunächst als Außenseiter im urbanen Mikrokosmos und im engen beruflichen Netzwerk der Uhrenhersteller, etablierte sich die Gruppe als integraler Teil der Stadt und der Uhrenindustrie. Durch den Wechsel von Innen- und Außenperspektive wird die Lebenswelt der jüdischen Bevölkerung aus vielerlei Aspekten, wie u.a. Migration, Rechtsverhältnisse, Wohnsituation, Berufsleben, religiöser und kultureller Wandel, soziale Integration, berufliche Netzwerke und unternehmerisches Handeln, dargestellt.