Mit Band 1 des auf 8 Bände angelegten Handbuchs der lateinischen Literatur der Antike bieten Werner Suerbaum und seine Mitarbeiter eine konzise und gut lesbare Darstellung sowie eindringende Analysen jener Werke, die in der Zeit von 240 bis 78 v. Chr. entstanden sind (darunter die Komödien des Plautus und Terenz und das vielseitige Schrifttum Catos); darüber hinaus werden aber auch die Zeugnisse der sogenannten vorliterarischen Periode behandelt. Der lang erwartete erste Band des Handbuchs der lateinischen Literatur behandelt im Hauptteil die Zeit der archaischen Literatur. In der vorausgehenden, ebenfalls berücksichtigten vorliterarischen Periode entsteht aus einheimischen, etruskischen und vor allem griechischen Elementen die Basis einer eigenständigen, von Mündlichkeit geprägten literarischen Kultur in Rom. Zudem wird ein wirkungsmächtiges Rechtssystem etabliert. Die oral tradition leitet zu der eigentlichen, immer stärker von Schriftlichkeit geprägten Epoche über. Seit dem Epochendatum 240 v. Chr., für das zum ersten Mal die Aufführung eines griechischen Dramas in lateinischer Sprache in Rom bezeugt ist, intensiviert sich der schon lange zuvor bestehende griechische Einfluß. Eine bis heute wirksame Kulturtechnik wird ausgebildet: die literarische Übersetzung. Fast alle literarischen Gattungen werden aus Griechenland übernommen; hinzu tritt neu die Satire. Die Einbürgerung der Philosophie und der Rhetorik in Rom beginnt. Die Grundlagen für die weitere Entwicklung der römischen Literatur werden im 2. Jahrhundert v. Chr. gelegt. Deshalb ist dieser erste Band dank seiner Diskussion, Dokumentation und Gattungs-bibliographien auch für die Folgezeit grundsätzlich wichtig.